PlanetM - Bertelsmann-Pavillon, Expo2000

Hannover, Saksa
Photo © Jens Willebrand
Photo © Eike Becker
Photo © Jens Willebrand
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arkkitehdit
Eike Becker Architekten
Location
Expo Plaza, Hannover, Saksa
Year
2000

Der für den Medienkonzern zur Weltausstellung Hannover 2000 errichtete, heute von der Fachhochschule Hannover genutzte Bau liegt an der Expo Plaza als einem der zentralen Orte der Weltausstellung. Es handelt sich um ein Ensemble aus zwei Teilen: einem Riegel an der Südseite und einem Rundling an der Nordseite. Zwischen beiden Körpern spannt sich eine verbindende, geschlossene Brücke. Eine gläserne, mit Schriftzügen bedruckte Wand schließt das Gelände an der Westseite ab und trennt das Ensemble von einer schmalen Durchgangsstraße.

Der mit hellen Latten waagrecht verkleidete, allseits so gut wie geschlossene Riegel hat eine Länge von 50 Metern und eine Breite von 12 Metern. Er dient – unter dem Motto »Medien für Menschen« – der Präsentation des Unternehmens Bertelsmann. Im Erdgeschoss finden sich ein Medienladen und ein Restaurant; im ersten und zweiten Obergeschoss breitet sich eine Ausstellung über die Aktivität des Global Player Bertelsmann aus; im dritten Obergeschoss des kantigen Gebäudes liegen Tagungsräume.

Ganz anders als der Riegel wirkt der Rundling. Bei flüchtiger Betrachtung ähnelt er einem Unknown Flying Object. Dabei ist es ein fester Körper, der auf achtzehn schrägen Stützen ruht und wie ein Schiff aus bis zu 3 Meter hohen Spanten aus Stahl gebaut wurde. In mancher Hinsicht ähnlich wie die Längen- und Breitengrade auf einem Globus, bilden diese Spanten ein Trag- und Fachwerk mit über achtzig Einzelfeldern.

Über dieses Trag- und Fachwerk spannt sich eine straffe Netzhaut aus einem stählernen Gewebe, das bei Tag zwischen Grau und Blau schimmert. Bei Nacht jedoch – wenn über achthundert Leuchtstoffröhren von innen auf das transluzente Material der Netzhaut strahlen und das Licht durch das drahtige Gewebe nach außen dringt – scheint der Rundling zu schweben und sich in ein flirrendes Gebilde zu verwandeln. Mit der Hilfe eines Programms zur Steuerung der Beleuchtung können die Farben sich ändern und sich mischen. Der Planet M taucht sich und seine nähere Umgebung in mal diese, mal jene Stimmung.

Eine etwa zweihundert Personen fassende, vom Erdboden 8 Meter steigende Hubbühne führt die Besucher zwischen den schrägen Stützen in das Innere des Pavillons, wo sie zwei Schauräume mit riesigen Bildschirmen zur Vorführung erwarten.

Zeit
1998–2000

Auftraggeber
Bertelsmann AG

Auftragsart
Realisierungswettbewerb, 1. Preis

Projektteam
Triad Architekten Karl Karau mit Axel Büther und Becker Gewers Kühn & Kühn Architekten (Entwurf), Triad Architekten Karl Karau (Leitung)

Fachplaner
Arup GmbH (Tragwerk), IPL Ingenieurplanung Leichtbau GmbH (Fassade), Wilfried Kresiment (Lichtgestaltung), Die Lichtplaner (Lichtplanung), Luxmate GmbH (Lichtsteuerung), R+R Reuter + Rührgartner Planungsgesellschaft für Gebäudetechnik mbH (Haustechnik), James Turrell (Lichtkunst), Walter Bau AG (Generalunternehmer)

Bruttogeschossfläche oberirdisch
3000 qm

Bruttorauminhalt oberirdisch
12000 kbm

Baukosten
15 Mio. Euro

Literatur
Wolfgang Häusler (Hg.), James Turrell. Lighting a Planet, Ostfildern 2000; Lightlive. Das Lichtmagazin, H. 2/2000, S.36–37; Stahl-Informations-Zentrum (Hg.), Architektur mit Stahl zur Weltausstellung Expo 2000, Dokumentation 554, Düsseldorf 2000, S. 46–49

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