Swarovski-Schleier „Heaven is a place on earth“

Wattens, Österreich
Foto © Holger Knauf
Foto © Thomas Schüpping
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Foto © Holger Knauf
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Innenarchitekten
reginadahmeningenhoven
Standort
Wattens, Österreich
Jahr
2008

Der vom Büro reginadahmeningenhoven entworfene Schleier steht wie eine moderne Dornröschenhecke, 300 m lang, 10 m hoch, vor dem Hauptsitz des international tätigen Unternehmens Swarovski in Wattens, Österreich. Der Schleier verwandelt die Swarovskistraße in einen leuchtenden Boulevard der ständigen, magischen Verwandlung. Der neue Straßenraum geprägt durch den geschwungenen Schleiervorhang wird zu einem neuen Ort des poetischen Spiels. Von Licht und Schatten, von changierenden Farbspielen und überraschenden magischen Momenten der Erscheinung und Verwandlung. Am Tag spielen die Sonnenstrahlen und ziehende Wolken mit dem neuen Raum und verwandeln diesen ständig aufs Neue. Je nach Lichteinfall der Sonne und dem Betrachtungswinkel des Vorhangs tritt dieser brillant und glitzernd in Erscheinung oder verschwindet komplett für den Betrachter. Die fortwährende Verwandlung des Vorhangs am Tag durch Sonne und Wolken wird bei einsetzender Dämmerung durch gesteuerte Beleuchtungskörper übernommen. Ein ruhiger Auftakt ausgelöst, wie durch Zauberhand startet ein farbliches Zusammenspiel mit den Farbtönen des Himmels. Die Beleuchtungsintensität wird dabei an die Umgebungshelligkeit angepasst, nicht grell oder effekthascherisch, dafür aber harmonisierend und beruhigend. Die Beleuchtung dimmt herunter, wir öffnen leise den Vorhang. Das silent movie beginnt entlang einer virtuellen Partitur, bestehend aus einer Ouvertüre, ruhigen Zwischentönen, kurzen und leisen Takten. Der Schleiervorhang bildet die Basis für die Installation. Durch behutsamen Wechsel der Farbigkeit und der Beleuchtung erscheint der Vorhang strahlend wie ein Kristall. Eine Opulenz der Farben, von mythischem Blau bis hin zu klarem, strahlendem Weiß. Wie alle anderen Entwurfselemente so vermittelt auch das Licht ein aktivwerdendes Sehen. Wie Lichtwesen und Naturerscheinungen treiben die Gestalten ein verspieltes Spiel. Der besondere Reiz des Vorhangs liegt u.a. in der weichen Abstrahlung des Materials. Im Mittelalter war das Metallringgeflecht als Kettenhemd für Ritter bekannt und wird hier zum ersten Mal für einen architektonischen Raum eingesetzt. Bestehend aus ca. 26.250.000 einzelnen miteinander verketteten Ringen entstand die damals weltweit größte zusammenhängende Fläche aus Metallringgeflecht. Die Transparenz des Schleiers wird von einer fast skulpturalen Statik getragen, die trotz der zusätzlichen Anforderungen im Außenbereich elegant wirkt. Besonderes Augenmerkmal lag auf der Entwicklung der Detailpunkte. Insbesondere die Kederprofile am oberen und unteren Gewerbeabschluss entstanden in einem intensiven Entwicklungsprozess. Sie mussten den statischen Anforderungen genügen, leicht montierbar sein und sollten im Endzustand nahtlos durchlaufen. Zur Verifikation der Planungen, der Berechnungen, sowie der Montagetechnologien wurde ein 1:1 Mock-up eines kompletten Teilstücks vorweggenommen. Am Fußpunkt ist es durch Zuganker im Boden befestigt.

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