Volksschule Stöckacker

Bern, Schweiz
Blick über den Pausenplatz zu dem zweigeschossigen Eingangsbereich
Multifunktionale Aufenthaltszone in der Ganztagesschule Zyklus 2
Detailansicht
Situation
1. Obergeschoss
Klassenzimmer der Ganztagesschule Zyklus 1 mit dem zweigeschossigen Aussenbereich
3. Obergeschoss
2. Obergeschoss
Architekten
Schmid Ziörjen Architektenkollektiv
Standort
Bienenstrasse 5, 3018 Bern, Schweiz
Jahr
2020
Bauherrschaft
Stadt Bern
Team
Christina Imfeld, Simon Joller, Rafael Schmid, Mark Ziörjen
Landschaftsarchitektur
Schrämmli Landschaftsarchitektur GmbH, Zürich
Bauingenieur
Walt Galmarini AG, Zürich
Brandschutzplanung
Makiol Wiederkehr AG, Beinwil am See

Wettbewerb, 2020 1. Rang

Das neue Schulhaus tritt als eigenständiger und selbstbewusster Baukörper in Erscheinung ohne in Konkurrenz zu der bestehenden denkmalgeschützten Schulanlage zu stehen. Das äussere Erscheinungsbild der Schule ist geprägt von der horizontalen Gliederung. Die Fassadenbänder zeichnen die Umrisse des Volumens nach und gliedern den Baukörper in der Vertikalen. Die Geschosse werden dadurch klar lesbar und es wird eine für die Kinder angepasste Massstäblichkeit erreicht. Die Fassadenbänder bestehen aus Lichtwellplatten (Scobalit) und werden beidseitig durch ein Aluminiumprofil gefasst. Die Holzmetallfenster sind aus natureloxiertem Aluminium. Die eher kühlen industriellen Materialien der Fassadenhaut stehen im spannungsvollen Kontrast zur hölzernen sichtbaren Tragstruktur im Inneren. Die unterschiedlichen Fassaden- und Terrasseneinschnitte modellieren das Volumen und schaffen einen fliessenden Übergang zwischen innen und aussen. Die klare strukturelle Gliederung des Baukörpers und die Materialisierung der Fassadenhaut prägen den Ausdruck des neuen Schulhauses. Es entsteht ein spannungsvoller Baukörper mit individuellem Charakter einer kreativen Lernwerkstatt.
Für das neue Schulhaus wurde ein konsequentes Holzskelett-Tragwerkskonzept ausgearbeitet. Der Holz-Skelettbau wurde so ausgelegt, dass keine inneren Tragwände notwendig sind. Die statische Struktur ermöglicht eine maximale Flexibilität für innenräumliche Umstellungen die jederzeit problemlos realisierbar sind. Die Bauweise reagiert so auf die sich stetig verändernden Bedürfnisse und die damit verbundene Veränderbarkeit der Raumkonstellationen. Der reduzierte Wandanteil verleiht dem Schulhaus seine innere Leichtigkeit und Transparenz. Holzbeton-Verbunddecken bestehend aus Balken bxh = 18cmx40cm, einer darüberliegenden 3-Schichtplatte und einem 8cm Überbeton, überspannen die 10.3m Spannweite. Diese Deckenfelder liegen auf Abfangunterzügen aus Holz 24cmx88cm (Primärträger). Die Holzbalken sind alle aus Fichte der Festigkeit GL32. Die Abfangbalken werden indirekt auf den Holzstützen 40cmx40cm aufgelegt. In den zwei gegenüberliegenden Gebäudeecken sind vier aussteifende Verbände angeordnet, welche über die gesamte Gebäudehöhe laufen. Die Diagonalen haben die gleichen Querschnitte wie die Stützen. Im Untergeschoss befindet sich die Turnhalle. Dank dem Einsatz von Holz, wird das Eigengewicht des Gebäudes mehr als halbiert. So können die Lasten über die Tiefe der Turnhalle mit zwei vorgespannten Betonunterzüge mit Abmessungen von 40cmx120cm abgefangen werden.

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