Foto © Vincent Leifer, van ryck
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Foto © Simone Bühler
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Diagnostikzentrum DZ 7

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Sede
Berthold-Beitz-Platz, Greifswald, Germania
Anno
2013

Bindeglied

Der ca. 36, 8 Millionen Euro Neubau des Diagnostikzentrums DZ 7, das unter der Federführung des Geschäftsbereiches Greifswald des Betriebes für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V) zusammen mit der beauftragten HWP Planungsgesellschaft mbH (HWP) von Mai 2009 bis Februar 2013 geplant und ausgeführt wurde, ist am Freitag, den 5. Juli 2013 in einer feierlichen Eröffnungsveranstaltung in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern Erwin Sellering eingeweiht worden. Das neue Diagnostikzentrum DZ 7 dient als Bindeglied für den ersten und zweiten Bauabschnitt des Universitätsklinikums Greifswald am Ort des abgebrochenen Diagnostikzentrums DZ 8, das im Jahr 1980 nach dem Bausystem Vereinheitlichter Geschoßbau (VGB) geplant und errichtet worden war.

Das neue Diagnostikzentrum DZ 7 ist der neue, zentrale Mittelpunkt der Universitätsmedizin Greifswald. „Der Neubau ist ein wichtiger Mosaikstein innerhalb der seit Mitte der 1990er Jahre andauernden Standortentwicklung des Universitätsklinikums Greifswald. Mit dem neuen zentralen Haupteingang bekommen die Ernst-Moritz-Arndt-Universität und die Universitätsmedizin Greifswald nun architektonisch ein Gesicht," freut sich Uwe Sander, Abteilungsleiter der Geschäftsbereiche Greifswald und Rostock des BBL M-V. Von der einladenden Eingangshalle des Gesamtklinikums können nun der erste und zweite Bauabschnitt des Universitätsklinikums, die korrespondierenden Hörsäle, das angrenzende Diagnostikzentrum DZ 3 mit dem Operationszentrum ohne Einschränkungen begangen werden. Aufgrund der Lage ist das DZ 7 auch das neue Drehkreuz für verschiedenste Personenströme: Ärzte und Pflegepersonal, Patienten und Besucher, Studierende und Lehrkräfte passieren hier nun täglich dieses neue Gebäude.

Neubau statt Sanierung – Ursprünglich sollte das bestehende Diagnostikzentrum DZ 8 im Rahmen der angrenzenden, umfassenden Neubauten der Universitätsmedizin Greifswald durch Sanierung und Modernisierung erhalten bleiben. Es war geplant, das Gebäude bis auf den Rohbau zurückzubauen, um die verbauten Schadstoffe, wie Asbest und künstliche Mineralfaserprodukte zu entfernen. Nachdem im Jahr 2007 starke Grundwassereinbrüche im Untergeschoss und gravierende Bauschäden zu verzeichnen waren, war eine wirtschaftlich vertretbare Instandsetzung nicht mehr möglich. Es wurde beschlossen, das Gebäude abzubrechen und durch einen Neubau im laufenden Betrieb des Universitätsklinikums an gleicher Stelle zu ersetzen.

Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Betriebes – Die Entscheidung, das alte Diagnostikzentrum DZ 8 nicht zu sanieren, sondern an derselben Stelle als sechsgeschossigen Bau neu zu errichten, zog zahlreiche vorbereitende und interimistische bautechnische Maßnahmen sowie Konsequenzen für den Bauablauf nach sich. Denn Prämisse war es, den universitätsmedizinischen Betrieb während des Abrisses und der gesamten Neubaumaßnahme vollumfänglich aufrechtzuerhalten. Aufgrund der örtlich begrenzten Situation entschied man zu Beginn der Planung, das Untergeschoss des bestehenden Diagnostikzentrums als Baugrube und Baugrubensicherung zu verwenden. Das neue DZ 7 wurde nach Abbruch der Außenwände vom bestehenden Untergeschoss neu aufgebaut. Aus statischen Gründen musste eine neue tragende Bodenplatte auf die vorhandene Bodenplatte eingebaut werden. Das Achsraster des neuen DZ 7 wurde an den ersten und zweiten Bauabschnitt des neuen Universitätsklinikums angeglichen.

Zur Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes war es zudem notwendig, eine neue Stromversorgung in der Grünzone zwischen DZ und dem ersten Bauabschnitt aufzubauen. Auch für weitere Technikbereiche mussten Ausweichflächen im Untergeschoss des zweiten Bauabschnittes gefunden werden. Um den Operationsbetrieb im OP-Zentrum des angegliederten Diagnostikzentrums DZ3 während des Projektes gewährleisten zu können, wurde ein direkter, von der Baustelle isolierter Verbindungsgang vom ersten Bauabschnitt über die Baustelle des DZ 7 zum DZ 3 gebaut. Zusätzlich dazu wurde im Zuge des Rückbaus des DZ 7 eine Verbindungsbrücke zwischen dem ersten Bauabschnitt und dem OP-Zentrum des DZ 3 angebracht, die nun wieder entfernt wird. Die funktionellen, betriebsorganisatorischen und konstruktiven Abhängigkeiten zu den bestehenden Bauten der Universitätsmedizin verlangten die vollständige Überarbeitung des Bauablaufs und die Erstellung eines neuen Terminplans.

Der verwirklichte Architekturentwurf – Das neue DZ 7 ist entsprechend dem Vorgängerbau als langgestreckter Baukörper mit rechtwinkliger Kubatur gestaltet und verfügt über sieben Nutzgeschosse (UG, EG, 1.- 5. OG). Zusätzlich dazu wurde ein Technikgeschoss als Dachabschluss verwirklicht. Der Neubau ist höhengleich über die gemeinsame Eingangshalle im Westen sowie über einen Verbindungsflur im Osten mit den Neubauten des ersten und zweiten Bauabschnittes als eine harmonische architektonische Einheit verbunden. Von der zentralen Wartezone für Vorschaltambulanz und Basisdiagnostik in der Gebäudemitte bestehen zwei Anbindungen an den Untersuchungs- und Behandlungsbereich des südlich gelegenen zweiten Bauabschnittes. Der nördlich gelegene erste Bauabschnitt wird durch einen zweigeschossigen dritten Übergang erschlossen. Architektonisch und funktionell verbindet das DZ 7 Pflege- und Untersuchungsbereiche mit den im Neubau untergebrachten Zentralfunktionen. „Die Materialwahl im Innen- und Außenbereich wurde an die bestehenden Baukörper des ersten und zweiten Bauabschnittes des neuen Klinikums angelehnt, bei denen natürlich anmutende und nachhaltige Stoffe wie Naturstein, Klinker, Keramik und Holz verwendet worden waren," erklärt Peter Bonfert, damaliger HWP-Geschäftsbereichsleiter Architektur und Technik. „Auch charakteristische, wiederkehrende Gestaltungselemente und -details z.B. bei der Keramikfassaden- oder Fenstergestaltung unterstützen den Eindruck, dass die seit Mitte der 1990er Jahren in Bauabschnitten entstandenen Baukörper der Universitätsmedizin Greifswald als ein Gesamtbauwerk wahrgenommen werden."

Nutzungsbereiche im Überblick – Die betriebliche Konzeption der Medizinischen Fakultät gibt die Nutzungsinhalte des neuen Diagnostikzentrums DZ 7 im Einzelnen vor: Das Untergeschoss ist als Installationskeller für technische Zwecke vorbehalten. In den drei darüber liegenden Ebenen (Erdgeschoss, 1. und 2. Obergeschoss) sind allgemeine Ambulanzflächen, spezielle Untersuchungsräume und Diensträume zu finden, in denen fächerübergreifend verschiedene Untersuchungen an ambulanten Patienten vorgenommen werden können. Im Erdgeschoss befindet sich der Ambulanzbereich unterschiedlicher Kliniken mit Leitstelle, Vorschaltambulanz, Basisdiagnostik, Schmerzzentrum und Anästhesieambulanz. Im ersten Obergeschoss gelangt man in das Kompetenzzentrum, in die zentralen Diagnostikbereiche sowie in die Spezialambulanzen für Allgemeinchirurgie. Auch die Kliniken für Innere Medizin A und B sind hier untergebracht. Die Untersuchungs- und Behandlungsbereiche der Orthopädie, sowie die Dienst- und Seminarräume wurden im zweiten Obergeschoss verortet. „Im dritten bis fünften Obergeschoss sind nun die umfangreichen zentralen Laborflächen mit zugehörigen Forschungsräumlichkeiten konzentriert," erklärt Thomas Layer, HWP-Medizin- und Labortechnikplaner in Vertretung der Planungsgemeinschaft Technik (PGT) der Firmen GTB Berlin und HWP. „Damit haben wir es geschafft, die zwischenzeitlich gestreuten Laborbereiche, die Immunologie und die Medizinische Biochemie für einen effizienten Betrieb im Kernstück der Universitätsmedizin Greifswald zu bündeln."

Gebäudetechnik – Die Ver- und Entsorgung des neuen Diagnostikzentrums DZ 7 erfolgt über ein automatisches Warentransportsystem, das bereits im ersten und zweiten Bauabschnitt des Klinikums genutzt wird. Dazu wurde das bestehende System für den Neubau erweitert. Der Transport von Blutproben und Befunden funktioniert über eine Rohrpostanlage. Die gesamte Anlagentechnik wurde auf die vorhandene zentrale Gebäudeleittechnik des Klinikums aufgeschaltet. Damit kann sie effizient zentral überwacht und gesteuert werden.

Hohe Flexibilität für zukünftige Anpassungen – Bei der Realisierung des neuen DZ 7 wurde ein besonderes Augenmerk auf Zukunftsfähigkeit gerichtet, indem ein Wandel der Anforderungen bereits bei der Planung des Neubaus antizipierend einbezogen wurde. Im Rahmen der durch Raster und Flur definierten Grundstruktur bietet die gewählte Grundrissgestaltung in Kombination mit den überwiegend verwendeten Raumtrennwänden aus Leichtbaukonstruktionen und der einheitlich geplanten Technik eine hohe Flexibilität für Nutzungsanpassungen.

Aufgabe
Neubau Diagnostikzentrum DZ 7

Auftraggeber
Land Mecklenburg-Vorpommern

Bauherr
Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern
Geschäftsbereich Greifswald

Architekt
HWP Planungsgesellschaft mbH
Stuttgart (HOAI LPH 2-8)

Tragwerksplanung
AIU GmbH, Stralsund

Labor- und Gebäudetechnikplanung
PGT Planungsgemeinschaft Technik GTB / HWP
(HOAI LPH 2-8)

Außenanlagen
Landschaftsarchitekturbüro Petters
Stralsund

Gesamtbaukosten
ca. 36,8 Mio. €

davon Baukosten
ca. 31,8 Mio. €

Bauzeit
07 / 2010 bis 02 / 2013

Nutzfläche
6.340 m²

Netto-Grundfläche
13.752 m²

Brutto-Geschossfläche
15.621 m²

Brutto-Rauminhalt
62.510 m³

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